SPD-Rechte in Hessen proben Aufstand: Webmaster in Hochform

»Willste Politiker wern‘, brauchste ’ne Homepage.«
Kandidatinnen und Kandidaten um ein öffentliches Amt kommen um eine eigene Website nicht mehr herum und obige Feststellung wird in dieser und abgewandelter Form jeder Kandidatur vorausgehen. Spätestens in der heißen Wahlkampfphase sind Webmaster dann sehr gefragt, nicht nur weil sich unsere Öffentlichkeit derzeit ein neues Leitmedium, und veröffentlichte Meinung skeptischer als je zuvor wahrnimmt und zunehmend Informationen aus erster Hand bevorzugt. Sogar meine Parteifreunde, Genossen oder Sozialdemokraten überdurchschnittlich hohen Alters haben das gelernt, so auch Silke Tesch, Jürgen Walter und Carmen Everts. Weil Selbstdarstellungsdrang und werblicher Nutzen so einer Kandidaten-Website nach der Wahl längst nicht dem vor der Wahl entspricht, war aber auch bei unseren vier Abweichlern wieder Ruhe eingekehrt.

Nachdem in den vergangenen acht Monaten kaum Bewegung auf deren Websites zu verzeichnen war, ändert sich das schlagartig – kurz vor, bei und nach ihrer Presseerklärung.

Was passierte im Detail?

Silke Tesch hinterlies ihre Website offensichtlich übereilt, nämlich vollständig ihrer Inhalte beraubt. Hierauf schließe ich, weil vorübergehend alle Inhalte verloren zu sein schienen. Nachdem grundlegende Inhalte inzwischen wiedergekehrt sind vermisst man bis zum heutigen Tage eine Anbieterkennzeichnung, ein Mangel der durchaus zu einer kostenpflichtigen Abmahnung führen könnte.

Jürgen Walter hatte zur selben Zeit, nachdem seine Website über fünf Monate hinweg keinerlei Aktualisierung erfuhr, von einem Tag auf den Anderen jeglichen Hinweis auf den von ihm angestrebte, ihm angebotenen und von ihm abgelehnten Posten des Innenministers von seiner Website tilgen lassen. Wohlgemerkt, nachdem diese prominent angebotene Zusammenfassung der Zuständigkeiten eines Innenministers über Monate hinweg unbescholten auf der Startseite verblieb. Spekulationen, wonach er das Wirtschaftsministerium kurzfristig angestrebt habe, um den ihm im Fach inhaltlich überlegenen Hermann Scheer auszugrenzen, möchte ich mich an dieser Stelle nicht anschliessen.

Carmen Everts wusste trotz gewünschter Distanz zu Gott und der Welt keine 36 Stunden nach ihrer Pressekonferenz bereits von 3000 zum Großteil positiven (»90 Prozent zustimmend«) »Mails, Anrufe und Briefe« an ihre Person – über 83 Nachrichten pro Stunde hätten ihre drei Mitarbeiter hierfür rund um die Uhr im Schichtbetrieb auswerten müssen. Drei Mitarbeiter die sie übrigens, wohl um politischen Schaden von ihnen abzulenken, kurzerhand von ihrer Website herunternehmen lies, denn einer der drei Mitarbeiter ist Vorsitzender der südhessischen Jungsozialisten, der an Jugendliche gerichtete Vorfeldorganisation der Sozialdemokraten.

Letztgenannte, Jürgen Walter und Carmen Everts, haben jetzt eine neue Phase eingeläutet, indem sie nach Monate währender Abstinenz täglich einschlägige, gegen die Vorsitzende und Parteispitze gerichtete Artikel anbieten. Mitten im Wahlkampf könnte man das als Unwillen zu einer konstruktiven Zusammenarbeit jetzt und in Zukunft interpretieren.

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