Am scheidenden Geist scheiden sich die Geister.

Jens Joachim von der Fankfurter Rundschau schreibt alles mit, für seinen Bericht von der Generalkritik am Straßenzustandsbericht der Stadt Darmstadt. Geflügelte Worte und mehr oder weniger belastbare aber immerhin markante Zahlen hatten es wie von den Oppositionsführern beabsichtigt in O-Tönen in den Berichtsbericht geschafft: „Fluch für alle Menschen mit beräderten Fahrzeugen“ „die falschen Prioritäten gesetzt“ „zu viel für Ortsverschönerungen“ „jede dritte Hauptstraße in der Stadt müsse instandgesetzt werden“. Obwohl hier die „verjüngte“ Fraktion in persona Tim Huß spricht, im Geiste spricht da der Presseflüsterer Michael Siebel, der denselben Job gefühlt 70 Jahre gemacht hat. Genau so lang eben wie sozialdemokratische Baudezernenten die Straßen in den Zustand von vor sechs Jahren verbracht haben. Schlaglöcher tiefer als im Durchmesser, Flickschusterei passenderweise beseitigt durch das Amt für Abfallwirtschaft, Steine aus Indien, in deren Zwischenräume inzwischen dieselbe Hände derer passen würden, die sie aus dem Steinbruch geholt haben, immer noch Spuren von den Schwellen auf dem Wilhelminenbuckel, die dem damaligen Dezernenten fortan den Namen „Schwellendieter“ verliehen, usw. usf., und eben auch viel andere, kostspielige „Ortsverschönerungen“ wie die imposanten wie deplaziert wirkenden Warte“häuschen“ am Bahnhof, die auch über zehn Jahre später genauso wenig Unterstand bieten wie derselbe Platz Orientierung, denn eine Zahl könnte man der neuen Dezernentin wirklich an den Kopf werfen: Wäre sie mit einem Zug in Darmstadt angekommen hätte sie zu den 100% ortsunkundigen Orientierungslosen gezählt, die am Stau vorbei staunend in der einzigen Großstadt ohne intelligentes Wegeleitsystem ankommen. Und gleich eine lösbare und wirksam Aufgabe gehabt, für die man sie auch mal hätte loben können. Aber so fehlt der Kritik die angemessene Demut. Vielmehr schwingt derselbe Geist mit, der die Fraktion schon seit Jahrzehnten begleitet. Und gleichzeitig fehlt der Mut eigene, konstruktive (!) Vorschläge einzubringen und Fehler einzugestehen, auch wenn man sie nicht selbst begangen hat: Die neue Baudezernentin Barbara Boczek hat auch nicht jedes Schlagloch selbst in Stein gemeißelt. Geht die Oppositionsarbeit der Darmstädter SPD aber so weiter, wäre das nur ein „Weiter so!“ in der Oppostion anstatt der neue Politikstil, der bei neuen Gesichtern immer unterstellt wird.

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