Xit: Aussteigerprogramm gegen für gegen Werbeblocker vom Stern

Seit der zweiten Hälfte der 1990er bin ich kontrakoabhängig im Umfeld des Journalismus. coque iphone pas cher Als Kontrakoabhängigkeit definiere ich hiermit ein mentales Konzept, das auf einem umstrittenen aufsetzt, nämlich der Co-Abhängigkeit, womit das Umfeld von Abhängigen gemeint ist, das den A. zu helfen versucht, indem es seine aus der A. resultierenden Defizite kompensiert. Das ich Abhängig bin behaupte indes nicht ich selbst, sondern der stern. Mit dessen Kampagne Xit versucht der in einer wenig gelungenen ironischen Persiflage des Aussteigerprogramm für Rechtsextreme1 angereichert mit Erfahrungsberichten wie sie von ehemaligen A. stammen könnten Menschen dazu zu überreden, ihren Werbeblocker zu deaktivieren.

Meine Abhängigkeit hierin wäre: Nachrichten. Zugegeben: Ich saß schon im zarten Alter von zehn Jahren bzw. am Ende meiner Grundschullaufbahn jeden Abend vor »der 20 Uhr«. Ein paar Jahre später verlagerte sich die Beschaffung bereits auf digitale Medien. Und hier wurde ich nun mit der A. anderer konfrontiert, nämlich die der Journalisten. coque iphone pas cher Anstatt Meldungen aus aller Welt zu sammeln, und in Berichte zu gießen, gingen die auf die Jagd, und reproduzierten und erfanden bisweilen sogar Nachrichten. Zunächst in Paperboy, später in Google News und zuletzt in Sozialen Medien handelten die Dealer des Digitalen mit ihrer um gestreckten Ware. Aber wie beim Koks, das die Frankfurter Banker sattsam zu sich nahmen, und in das man Mehl oder weniger harmlose Substanzen beistreuen konnte, haben die Nachrichten Meinung, die früher Kommentaren vorbehalten war, und Anzeigen eingestreut. Beides war toxisch, bezogen auf die Substanzen, deren legale Verbreitung wegen sie sogar durch das Grundgesetz angehalten werden, weswegen sie besonderen Schutz genießen: freie Presse.

Doch davon ist beinah nichts übrig als Lehrmeinung. coque iphone x War früher strikte Trennung zwischen objektiver Berichterstattung und subjektiven Kommentaren, konnte man sich sicher sein das Verleger und Chefredaktion zwar Duktus und Deutung vorgaben, aber ansonsten eine halbwegs ausgewogene Berichterstattung gewährleisten, findet man Fakten2 seit 15 Jahren irgendwo inmitten Halbwahrheiten, Meinungsfetzen und Klickstrecken, die auf Anziehungskraft optimiert wurden. Das die Meinung nivelliert wäre, kann man dabei gar nicht behaupten. Natürlich kann man beobachten, das viel dpa 1:1 wiedergekäut wird und Blättchen wie BILT viel zitiert werden. Es ist aber auch so, das sie abwechslungsreich daher kommt, wenn auch meist das selbe geschrieben wird. Den Unterschied macht die Headline, der Teaser, die Bilder, allesamt Teil der Klicks generierenden Verlinkung, die per Leistungsschutzrecht kostenpflichtig gemacht wurde und die allein auf den Klick zugespitzt wird. Allerdings reicht es schon die richtigen Adressen zu kennen, also nicht auf den Müll von BILT und Focus hereinzufallen, und schon kann man sich eine halbwegs objektive Meinung bilden, wenn man den Inhalt zu reflektieren bereit ist, also Meinung nicht einfach nur geliefert bekommen will, sondern sie sich erarbeiten möchte.

Wesentlich einfacher als die plumpe Meinungsmache von Idioten wie dem Kai und Helmut zu umgehen, weil technisch einfacher und deswegen subtiler ist es Werbung zu umgehen. Früher wie heute.

Natürlich hatte die Frankfurter Rundschau in unserem nicht unpolitischen Haushalt im Frankfurter Osten schon immer dazu gehört, aber den größten Teil der Werbung darin machten ja die Stellen- und Wohnungsanzeigen aus – jedenfalls in den nicht werktäglichen Wochenendausgaben, die den Sonntag versüßten. coque iphone en ligne Da konnte man folglich ganze Resort weise drüber hinwegblättern. Im Internet war das plötzlich nicht mehr ganz so einfach möglich. coque iphone 2019 Für 1,20 DM3 pro Stunde bekam man nicht nur das Beste des damals so bezeichnenden »Informationszeitalter«, sondern auch Werbung. Den Anfang machte der klassische 486*60, den zwischenzeitlichen Höhepunkt markierten Popups gefolgt von die Inhalte überlagernde Overlays.

Mein erster Adblocker war der erste: der Siemens Web Washer. Die folgenden kennt jeder. Die aktuellen drei (3!) Werbeblocker ist ein universeller Ad Blocker, der so nochmal auf dem Router hinterlegt ist, plus einem (uBlock; OpenSource) in den unterstützten Browsern selbst. 34 Ad Blocker haben den Vorteil: Jeder kann sich seinen im Browser und/oder Betriebssystem selbst konfigurieren, aber der grobe Scheißdreck wird für alle zentral herausgefiltert. Und es ist viel Scheißdreck am Start. Auf stern wird der gesamte Bildschirmhintergrund beispielsweise genutzt. Klickt man versehentlich neben den Inhalt, gleitet man ohne Werbeblocker direkt ins richtige Dark Web aus Werbebotschaften, Gewinnspielen und Bullshit-Bingo.

der-heilige-gral-der-diaeten-die-goldmark-rettet-den-stern

Der Stern macht es zwar etwas humorvoller, auf die Abkehr vom Werbeblocker wirkt er auf ein angebliches Aussteigerprogramm von Werbeblockern hin. Mit einem schwarzen Balken wirbt der (wohl selbstironisch?) „Talkshowgast“ Jörges in Funktion als Chef des Stern dafür, den doch abzuschalten, denn „kostenloses ist werbefinanziert“. Ja was denn nun? Ist der Journalismus jetzt „kostenlos“ also umsonst, oder „werbefinanziert“, zahlen also andere für mich und was bekommen sie dafür? Das ist der Website des Stern leider nicht zu entnehmen.

stern-vs-adblock

Ich setze jetzt mal eine Ad Blocker Warnung auf. Nicht falsch verstehen: Der Zweck wird der sein, Besucher ohne Ad Blocker darauf aufmerksam zu machen, das man sich den Schmarn auch sparen kann.

  1. nämlich: Exit []
  2. nicht zu verwechseln mit »Fakten, Fakten, Fakten« []
  3. für die Jüngeren unter uns: Deutsche Mark []
  4. in Worten: drei []
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