Lichtwiesenbahn

Die Lichtwiesenbahn sei »teuer und ineffizient« heißt es im Titel, doch der Stadtverordnete Tim Huß (SPD) versteigt sich noch in eine weitere Behauptung, nämlich:

Die Lichtwiesenbahn ist teuer, ineffizient und unökologisch. Alternativen wurden nie ernsthaft geprüft. Wir brauchen diese Bahn nicht und deshalb stimmt die SPD gegen die Planfeststellung.

»teuer«

Etwas als teuer etikettieren haftet ihm schon mal an, da es das Geld nicht wert sei, das investiert werde. Bei Bauprojekten der öffentlichen Hand ist das normalerweise die Grabrede für eine »Beerdigung erster Klasse«, wie erfahrene haupt- und ehrenamtliche Parteipolitiker gern Anträge bezeichnen, die zwar angenommen werden, aufgrund des Verfahrens aber keinerlei Aussicht auf Erfolg haben werden. coque iphone 2019 Bei der Lichtwiesenbahn dürfte das nicht der Fall sein, denn selbst wenn sich mal wieder dagegen – in dem Fall gegen die Planfeststellung – wider Erwartung eine Mehrheit gefunden hätte, hätte die Stadtverordnetenversammlung dennoch eine Lösung für die über zehntausend Studierenden und Angestellten der Technischen Universität finden müssen, die mehrheitlich gern mit öffentlichen Verkehrsmitteln anreisen würden, das aber aufgrund der Nachfrage und der daraus in Spitzenzeiten resultierenden Unzuverlässigkeit nicht tun können oder wollen. Wer am Hörsaal oder der Bibliothek ankommt, der will das in geordneten Verhältnissen. Überquellende Busse und Bahnen gehören jedenfalls nicht dazu bei. Und überhaupt ist das Argument, und darauf wollte ich ja hinaus, eines das man in Verhältnis zum Nutzen sehen muss und der ist objektiv anhand einer Wirtschaftlichkeitsanalyse zu belegen. Wer allein durch die Behauptung, etwas sei teuer, der spielt mit den selben populären Reflexen, die Populismus bedient. Man hätte auch einfach behaupten können, das dies Vorhaben das Geld nicht wert wäre. Oder man hätte Alternativen aufzeigen können, die bei geringerem Kapitaleinsatz den selben oder vergleichbare Effekte erzielen. Hat Tim Huß aber nicht. Das ist schade. Denn die SPD braucht nicht nur junge Talente, sondern auch neue Ideen. coque iphone 8 Nichts zu tun ist keine.

»ineffizient«

Da das Bauvorhaben bis 2018 abgeschlossen ist, die Planfeststellung aber erst in 2016 stattfindet, bleiben für Detailplanung und Ausführung zwei Jahre. coque iphone xr Diese zwei Jahre sind für eine gerade einmal etwas mehr als einen Kilometer lange Stichstrecke nicht viel, aber auch nicht wenig. Einerseits darf der Lehrbetrieb nicht gestört werden, es liegen drei Winter in der Bauzeit, im Frühling ist das Freibad Anziehungspunkt nicht nur für die Studierende und am Böllenfalltor wird in der Zeit auch noch in der 1. Bundesliga gespielt. soldes coque iphone Die zu beauftragtenden Bauunternehmen haben demnach zwar ein weitgehend unbebautes Gelände in eine Neubaustrecke zu verwandeln und damit einfaches Spiel, die Rahmenbedingungen erschweren das Vorhaben nicht unwesentlich. coque iphone 7 Ich bin kein Experte oder weder in Arheilgen noch Woogsviertel ansässig, aber ich würde behaupten, das dieser Abzweig über das Hochschulbad und zum Campus an der Lichtwiese mit dem nördlichen des in zwei Bauabschnitte eingeteilten Bauvorhaben Neue Wege für Arheilgen vergleichbar ist. Tim Huß und mein Parteifreund Dieter Wenzel hatte dies zweite Teilprojekt damals auch in gut zwei Jahren und bei nicht unerheblicher Kostensteigerung realisiert, so mich meine Erinnerung nicht trügt. Was dabei herausgekommen ist, traf auf unterschiedliche Urteile. Nach meiner Meinung kann man die Einrichtung von Fahrradstraßen und das zeitgleiche Weglassen eines Radwegs in Arheilgen machen, aber dann darf man sich auch nicht wundern, wenn die Klientel, die sich nicht zu schade ist für mehr als für ein Pressefoto aus dem Auto auf den Sattel zu steigen, nicht besonders erfreut reagiert. Nun aber zurück zur Sache: Wenn behauptet wird, die Strecke würde nicht effizient realisiert, dann müsste man retrospektiv sagen: Ja, aber dann wurde auch ein vergleichbares Projekt nicht effizient realisiert. Oder aber es ist gemeint, das eine Straßenbahn im Viertelstundentakt keine Busse alle paar Minuten ersetzt. Dann sollte man aber wieder zur Wahrheit zurückkehren, bevor das rote Band durchtrennt ist, sonst ist nicht nur die rote Linie überschritten, sondern der Rotstift wird bei der nächsten Wahl noch tiefer angesetzt, denn: Natürlich ist eine Straßenbahn-Stichstrecke zum Campus effizienter, da eine Straßenbahn viel, viel mehr Personen befördern kann als ein Bus. Und der bald nötige Ausbau des Zubringers wird auch dafür sorgen, das die Straßenbahnen und Busse nicht vom motorisierten Individualverkehr gebremst werden, wie das heute leider allzu oft der Fall ist. Die merkliche Entlastung wird nicht nur dem Woogsviertel zu Gute kommen, durch die dann nur noch Anlieger fahren – individuell als auch mit dem ÖPNV. Auch die Frequenz in der an den innerstädtischen Haltestellen Busse die Fussgängerzone durchschneiden wie früher der Individualverkehr noch wird abnehmen. Nicht zuletzt schaden die vielen Busse auch noch dem höchstwahrscheinlich von Kinderhänden gemeißelten Belag, der etwa auch den Hauptbahnhofsvorplatz ziert.

»unökologisch«

Dazu muss man nicht viele Worte verlieren: Es steht zwar nur auf dem Papier, aber es sind die Straßenbahnen, die in Darmstadt CO²-neutral verkehren, und nicht mit Russfilter versehene Dieselbusse. Die dagegen sorgen vor allem für den Feinstaub, der an der Nieder-Ramstädter-Straße allein durch Inaugenscheinnahme nachgewiesen werden kann und keiner Messstation bedarf. Die grüne Lunge Friedhof sorgt mit seiner grauen Friedhofsmauer für eine Erinnerung daran, das motorisierter Verkehr nicht nur maßgeblich für versiegelte Flächen und Lärm, sondern auch für geteerte Lungen verantwortlich sind. Das Friedhofsmauergrau gepaart mit dem wunderschönen Baumbestand könnte kein härterer Kontrast für die Anwohner und Spaziergänger darstellen. Höchstens noch der zwischen Radfahrern und ÖPNV-Nutzer auf der einen und nie enden wollenden tagtäglichen Autokolonnen mittendrin. Wir können uns in zwanzig, dreißig Jahren nochmal darüber unterhalten, ob der dann autonom-elektrische Individualverkehr nicht langsam die Straßenbahn überflüssig macht.

Twittern Lichtwiesenbahn via Twitter kommentieren

Ad Blocker Blocker Blocker!

Sie haben keinen Ad Blocker aktiviert, möglicherweise weil sie Kostenloskulturkritiker hereingefallen sind.

Ad Blocker Blocker schaden der geistigen Gesundheit, denn sie verblöden den Kostenloskulturkonsumenten.

Geben sie Ad Blocker Blockern keine Chance.

Installieren sie noch heute uBlock oder ähnliche!