„Die Resozialisierung der SPD“ von Sigmar Gabriel erscheint 2017

Nico Lumma vom SPD nahen D64 e.V. attestiert der SPD mehr Potential. Leider kann ich da wie üblich wegen »Ungültigem Sicherheitstoken« nicht kommentieren und drop meinen Rant jetzt hier.

»Die SPD wird niemals gewählt werden, weil sie weniger Scheisse als die CDU/CSU ist, oder weil sie als Korrektiv in der Regierung das Schlimmste verhindern könnte.« Doch. Genau deshalb. Als wir zur letzten Bundestagswahl Bäcker belagert haben, um die Brötchenholer am Wahlsonntag an selbigen zu erinnern, haben mehrere der Angesprochenen, wohlgemerkt ohne voneinander gehört zu haben, die Metapher vom „kleineren Übel“ verwendet. So wird die SPD inzwischen wahrgenommen, zugegeben im halbwegs gut situierten Darm stadt in einem tiefgrünen Viertel. Und nach der Wahl hat unsere Parteiführung das ja sogar als Argument beim Mitgliederentscheid über den Koalitionsvertrag so vorgebracht: »Für 25% ist das doch ziemlich knorcke!«, und »Ohne uns wären da nicht so viel sozialdemokratische Inhalte am Start.« (beides sinng.) Jetzt steht aber fest, und zwar egal was Obamas Mietmaul aus dem Hut zaubert: Wir werden 2017 derbe verlieren, fraglich ist nur ob historisch oder endgültig. Es geht nicht um Storytelling, es geht um die Sozialdemokratie, und zwar ein aller letztes Mal. Wenn wir nach dem Aderlass von Schmidt bis Schröder aufräumen wollen, müssen wir das glaubhaft. Geschichten erzählen gehört da nicht dazu, sondern auf Kompromisse verzichten und im Zweifelsfall auch mal einfach die Regierungsbeteiligung drangeben. Aber das machen die geschätzten Vizekanzler und Minister, die Fraktions- und Ausschussvorsitzenden nicht mit, sondern sitzen es aus, bis zum Wahlabend, 18 Uhr, um 18:05 Uhr ist wieder alles geklärt und mit den Worten »Müssen uns das Ergebnis jetzt genau ansehen.« bis zur nächsten Bundestagswahl versiegelt. Sigmar hockt dann bereits seit vier Jahren auf einem Chefsessel bei einem deutschen Rüstungskonzern und hat mindestens ein Buch über seine Sicht auf sein gescheitertes Jahrhundertprojekt „Resozialdemokratisierung der SPD“ (Arbeitstitel) geschrieben und auch alle anderen ehemaligen Minister müssen nicht hungern. Die gute alte Tante SPD ist aber dann schon auf Dosenpfand angewiesen, das ihr die Grünen (nach 2017 wieder als Teil der Bundesregierung) stehen lassen. Klingt zynisch? Ich werde mir diesen Kommentar auf Wiedervorlage für 2021 legen. Dann kann ich die rhetorische Frage beantworten.

Wir müssen nur wollen.

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