no-reply@…

Mein Posteingang ist voll. Zu einem guten Teil mit E-Mail, auf den der Absender keine Antwort wünscht. Sie bringen das bereits im Betreff auf den Punkt oder im Text zum Ausdruck. „Bitte nicht antworten!“ lautet die Botschaft. Merkwürdig vor allem deshalb weil man gerade eine Botschaft in Händen hält.

Früher waren Monologe allerdings zumeist Massenkommunikation. Eine an viele gerichtete Botschaft, etwas das beim Rezipienten gar nicht den Wunsch nach bidirektionalem Austausch weckte. Da war der Marlboro Man, der in den Sonnenuntergang ritt, im Westen, oder die Lautsprecherwagen der Bundesrepublik Deutschland in Berlin-West, gen Osten. Doch jene Nachrichten, von denen Newsletter abzuziehen sind, sind anders.

Gemeint sind die, die Verträge oder Geschäftsvorfälle begleiten. Gleich ob automatische Antworten auf eigene E-Mail, Statusmeldungen auf Bestellungen, Pressemitteilungen und Newsletter: Spätestens man auf Antworten klickt, erblickt man eine Antwortadresse, die mit no-reply bzw. keine-Antwort beginnt. Dabei sind es doch gerade diejenigen mit Fragen die sich schnelle und individuelle Antworten wünschen. Sei es weil der Inhalt der automatisch verschickten E-Mail schlicht falsch oder einfach nur missverständlich ist und als solches Rückfragen provoziert. Gestern geriet ich in so einen Strudel aus Fragen und Antworten, den eine einfache Vertragsverlängerung verursachte. Insgesamt zwei Dutzend Mails und unzählige Chat-Mitteilungen später steht für mich fest, das Kommunikation als Kerngeschäft nicht bedeutet das es sich im Unternehmen um eine Kernkompetenz handelt. Auch auf Kommunikation spezialisierte Unternehmen können sich ziemlich dämlich anstellen, wenn es um einfache Geschäftsvorfälle geht. Dabei würde ein gutes CRM vieles einfacher machen. Alle Kommunikationskanäle bündeln und einfach zugänglich machen ist ja auch kein akademischer Geniestreich, sondern handwerkliches Rüstzeug jedweder auf ein Ziel gerichteten Unternehmung.

Überdies öffnet eine so abwehrende Informationswüste wie solcherlei Mails Phishing Tür und Tor, so meine These: In den Mails, die den Originalen ja täuschend echt nachempfunden werden, wird plötzlich ein Mehrwert in Aussicht gestellt. Würde mich nicht wundern wenn das zu höheren Öffnungsraten und in der Folge zu größeren Schäden führen würde.

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