Das ach so christliche Abendland

Es gehört nicht viel Mut dazu, einem Leidensgenossen zur Seite zu springen, noch wenn der aus der Schusslinie ist. Peer Steinbrück oder seinem Ghostwriter ist es trotzdem hoch anzurechnen, denn er macht aus dem Buch buchstäblich. Doch Christian Wulff hat scheinbar mehr als eine bloße Abrechnung mit dem so vorgeblich modernen und doch eher modernden christlichen Abendland zustande gebracht. Im in erster Linie juristischen Verlag C. H. Beck erschienen ist die Retrospektive des Bundespräsidenten a.D. keine die ein gutes Blatt an unserem ach so christlichen Abendland lässt, insbesondere in Hinblick auf das Morgenland.

Er betrat mit seinem Bild von der „bunten Republik Deutschland“ (in seiner Antrittsrede im Juli 2010) mit einem Bein und dann mit dem Satz „Aber der Islam gehört inzwischen auch zu Deutschland“ (in seiner Rede zum 20. Jahrestag der Deutschen Einheit am 3. Oktober 2010) mit beiden Beinen die Beete hochgradiger Empfindlichkeit. Und zwar all derjenigen, die mit der Unübersichtlichkeit einer zunehmend pluralistischen Gesellschaft hadern, die Wulffs Standpunkt im Gegensatz zur „Volksmeinung“ sahen und die das christliche Abendland in einem Abwehrkampf gegen einen totalitären Anspruch des Islams vermuten. Bild: „Warum hofieren Sie den Islam so, Herr Präsident?“

Die Frage muss doch sein: Warum hoffiert BILT die Rechten so?

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