„Bikes are traffic, noch targets.“

Ausgelassen tobten das Grüppchen Grundschüler auf dem Bürgersteig entlang der Schulinsel. So ausgelassen laut das eines der Kinder sich bemüssigt sah auszuscheren und kaltlächelnd an seinen Schulfreunden vorbei auf der Straße rechts zu überholen. Damit bog der manifestierte Reproduktionsrate von 1,4 in den nicht motorisierten Verkehr ein – genauer in meinen Lenker. Bei 30 Stundenkilometern plus gegenläufiger Hast dürfte der Schultag für den Übermut belohnt werden, doch ich war geistesgegenwärtig und konnte in Sekundenbruchteilen Neigung und Einschlag meines Fahrrads derart regulieren das weder ihm noch mir etwas geschah. Eine Situation wie sie vermutlich stündlich vorkommt, und wogegen die am Schultor montierten Stangen nichts ändern können. Es sei denn GrünSchwarz montiert Geländer entlang aller Bürgersteige.

Nur dreißig Meter weiter, ich noch mit Adrenalin angefüllt, durchfahre ich eine T-Kreuzung, aus der mich ein seniler 40 Jähriger aus seinem Kombi an-hupt und mir durch reichlich Gestik zu vermitteln versucht das er im Auto und also im Recht sei. Mit versöhnlicher Geste meinerseits, schließlich war ich grad um ein Haar auf die Schnauze gefallen – worden, deutete ich auf das der Kreuzung vorgelagerte Verkehrszeichen, das mir meiner Erinnerung nach die Vorfahrt gab, wie der Midlifegreis in seiner Familienkiste sie mir nahm. Und weil er so beharrlich blieb drehte ich und fuhr ihm – nun hinterher – dem Verkehrsschild entgegen. Und weil frühsenile Midlifecrisler ungern Fehler eingestehen beschleunigte er spätestens auf Höhe des Verkehrsschilds, das mich wenige Sekunden später meines guten visuellen Gedächtnis bestätigte: Das ich Vorfahrt hatte, hatte der Autofahrer nicht erkennen können, schließlich war ich der schwächere Verkehrsteilnehmer.

Last but not least überholte dann noch ein preseniler alter Sack uns zwei Radfahrer um dabei in den Gegenverkehr zu scheren, um das erkennend natürlich sofort wieder auf die eigene Spur zurückkehrend fast den mir voraus fahrenden Radler auf die Haube zu nehmen – und selbstredend danach ganz gemütlich gen Ziel zu rasen.

„Bikes are traffic, noch targets.“ hatte ein anderes Rad, das mir voraus geschoben wurde, auf dem Schutzblech. Hätte mich gefreut, wenn es den hier gäbe, die Lenkerin hatte ihn aber in Übersee erworben. Das zeigt allerdings auch, das dies ein Problem auch in anderen Industrieländern zu sein scheint. Hab mir dann einen „eigenen“ Spruch analog dazu überlegt: „Radfahrer sind Verkehr, nicht verkehrt.“, ist nicht einmal so verkehrt.

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