Flash is dead. R.I.P.

Gerade erst hat Adobe Flash 11 und AIR 3 angekündigt. Ganz getreu dem Motto „Wer länger stirbt, ist länger untot.“. Da verhält sich Adobe wie Mozilla, deren Diskussion über den weiteren Release-Zyklus des im Sterben begriffenen Firefox mehr als peinlich ist. Beider Geschäftsmodelle basieren wesentlichen auf Plugins: Das bei Mozilla im um Erweiterungen zu ergänzenden Browser, das bei Adobe in einem 16 Jahre alten, gerade oder besser noch nicht einmal für 64 Bit fit gemachten Flash-Player zur Wiedergabe interaktiver und multimedialer Inhalte. Das Nervensystem der Heerscharen von Flash abhängiger Entwickler und Websites mag das vor Jahren noch tangiert haben, aber seitdem HTML5 mit aller Macht auf alle Plattformen gebracht wird, bereiten sich auch jene Dinosaurier langsam auf den Einschlag vor.

Nun zieht Adobe eben zunächst die Reißleine für die schmalbrüstigen Tablet- und Smartphone Plattformen. Doch die zweite Hand ruht schon die zweite Reißleine fest umschlungen, denn spätestens im nächsten Jahr wird die kritische Masse Plugin-unfähiger Geräte erreicht. Allein die diesjährige Aufteilung verkaufter Stückzahlen im eher Innovation-widrigem Deutschland gibt den Flash-Designern noch Hoffnung nicht sofort auf alle Pfründe verzichten zu müssen: 54% griffen zu Notebooks, die stationäre PC mit 28% bereits vor Jahren abgehängt haben. Und ebenso verhält es sich beim Tablet PC mit 10% zu den Hoffnungsträgern a.D., den Netbooks mit 8%.

Doch das Weihnachtsgeschäft läuft an: 50 Euro Guthaben für den Marketplace beim Kauf eines Windows Phone 7 basierten Nokia-Mobiltelefon, dem ausgebremsten iPhone 5 wurde zu Gunsten des 4S der Vorzug gegeben um den Strategien der Mitstreiter folgen zu können und Samsung zieht vorbei, denn der Global Player konnte jüngst verkünden der neue Platzhirsch auf dem Smartphone-Markt zu sein. Vom iPad 3 dürfen sich Interessenten ebenso wenig Neues erwarten, wenn man den bisher bekannt gewordenen Spezifikationen Glauben schenken darf. Und das aus gutem Grunde: Was heute veröffentlicht wird, setzt die Messlatte für morgen, und wie oben hinsichtlich des iPhone angedeutet nicht nur die selbstgesetzte, sondern auch die der Konkurrenten, mit denen es mitzuhalten gilt. Wer da zu früh oder zu spät agiert, wer zu viel oder zu wenig liefert, liefert sich dem Konsumenten und Konkurrenten gleichermaßen aus. Und die sind gleichermaßen unterwegs wie in den Startlöchern, warten nur auf den nächsten Fehler aus Coupertino. Neue Android-basierte Highend-Tablet gibt es ab sofort für 299,- Euro, und das auf Tablets ausgelegte neue Windows 8 erhält außergewöhnlich viel Zuspruch aus der Entwicklergmeinde („More than 500,000 copies of Windows 8 Developer Preview downloaded in less than 12 hours„), um nur zwei Beispiele für umtriebige Konkurrenz zu Apples revolutionärer iOS-Geräteklasse zu nennen.

Und was macht der fast schon periphere Kampf um die Inhalte: Apps werden bleiben, denkt Apple, und freut sich über einen konkurrenzfähigen HTML5-Browser. Und bei Adobe? Man setze nun auf AIR, heißt es offiziell. Reflexhaft wie dieser weiterer Strategiewechsel von Adobe heute („Adobe stellt mobiles Flash-Plugin ein“) wirkt, wirkt er als wollte man Apple etwas beweisen. Dabei ist längst bewiesen: HTML5 gehört die Zukunft. Flash is dead. R.I.P.

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