JUbelperser: Kaugummi am Schuh

Was die Junge Union unter Demokratie versteht, entspricht bisweilen Gepflogenheiten von ihnen vorgeblich kritisierter Regime, gutes Beispiel: Der “Besuch” von Veranstaltungen politischer Gegner.

Indem man mit Hilfe von Pfeifkonzerten, verbalen Schmähungen, gedruckten Pamphleten und lautstarker Häme gegen den politischen Gegnern vorgeht, wo auch immer er in Erscheinung tritt, versucht man dessen für eine Demokratie selbstverständlichen legitimen Wahlkampf ins Lächerliche zu ziehen, Besucher durch ihren Zirkus abzuschrecken, es darf unterstellt werden, das sogar beabsichtigt ist, Veranstaltungen  bis hin zur Absage durch den Veranstalter zu behindern.

Das Verhalten kennt man bislang nur von Neonazis, dort als Wortergreifung zur Strategie erhoben. Wie Dokumente der Jungen Union Thüringen belegen, handelt es sich dabei wohlgemerkt nicht um aus einer Sauflaune heraus, spontan durchgeführte Aktion.

Von der Führung der Jungen Union ebenso zur Strategie erhobenen “Begleitung” politischer Mitstreiter ist als Mittel nur in einer zum unbedingten Gehorsam bereiten Jugendorganisation wie der Jungen Union denkbar und deutet auf eine ansonsten verkorkste Partei – wie man wiederum dieser Tage am Tohuwabohu in der Thüringer CDU nachvollziehen kann.

Versteht mich nicht falsch, ich bin gern auf Veranstaltungen des politischen Gegners, ein blindes Huhn findet schließlich auch mal ein Korn. Natürlich muss man sich als Veranstalter auch gefallen lassen, wenn der politische Gegner vor der Türe steht, wo sonst können sich ansonsten die jeweiligen Anhänger noch austauschen. Was nicht geht, sind Pfeifkonzerte, sind Schmähungen und Häme bis hinunter auf das Niveau von Rechtsextremen – denen sich die Junge Union nie ernsthaft gewidmet hat, und natürlich stört man weder die Veranstaltung selbst.

All das zu praktizieren, deutet auf einen Mangel an Selbstbewusstsein, demokratischen Tugenden und nicht zuletzt eigenen Argumenten. Noch dümmer geht es höchstens noch, indem man sich bei derlei Aktionen auch noch filmen läßt. Noch dümmer geht es aber auch, wie die Junge Union selbst und über “ihre Spezis" bei RTL” berichten lies:

Gewiss, der braune Mob versprüht auf Veranstaltungen von Die Linke nicht diesen hilflosen Charme jener Aktion, sondern verbreitet mehr Angst vor sich als vor “dem Sozialismus”. Aber ansonsten trennt das Vorgehen kaum noch etwas von dem dieser JUbelperser.

Ganz trauriges Dokument von Ideenreichtum und Inspiration des Nachwuchses der einst so stolzen Volkspartei CDU.

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