SPD-Rechte in Hessen proben Aufstand: Presse liebt Provinz

»Die Motivation ist auf dem Nullpunkt« berichtet Spiegel Online aus dem beschaulichen Niederdorfelden. Warum ein Magazin so großes Interesse an kleinen Gliederungen unserer Partei hat, wird nur klar wenn man sich als Erklärungsmuster eine tendenziöse Berichterstattung zurechtlegen würde.

»Wir bitten den gesamten Landesvorstand, der Verantwortung für die hessische SPD gerecht zu werden und die Konsequenzen aus dem Debakel zu ziehen und den Weg für einen personellen Neuanfang frei zu machen.« zitiert Spiegel Online ein von André Kavai unterzeichnetes Schreiben des von ihm angeführten Unterbezirk Main-Kinzig. Das Schreiben sei als »persönlich-vertraulich&laquo gekennzeichnet – und lag dem Magazin trotzdem vor. Mehr noch sei das Papier aus einer Sitzung hervorgegangen, die am Tag nach der Pressekonferenz der vier Abweichler stattgefunden habe. Nicht nur das der Termin für unsere Partei recht ungewöhnlich ist, hätte es doch trotz der Empörung eine Frist zur Einberufung geben müssen, und wären sicherlich keine Beschlüsse möglich gewesen. Zu guter Letzt zählt der Unterzeichner Kavai zur selben Gruppe, der alle vier Abweichler angehören. Folglich spricht alles dafür, das diese Indiskretion in einer Reihe von zahlreichen gezielten Lecks einzuordnenen ist, derer sich das Magazin natürlich gern bedient.

Münchhausen ist nicht nur ein Lügenbaron. Münchhausen ist auch ein kleines, idylisches Örtchen in Nordhessen, genau genommen im Wahlkreis von Silke Tesch, einer der vier Abweichler. Insofern verwundert es kaum, das sich deren Kritik weniger gegen die Abweichlerin aus ihren Reihen, denn gegen die Parteivorsitzende richtet. Hans-Martin Seipp als Vorsitzender des Ortsvereins soll in den darauf folgenden Wochen nochmals im Spiegel Raum für eine Stellungnahme bekommen und seine Forderung bekräftigen können. Auf meine E-Mail unter Genossen hingegen habe ich nie eine Antwort erhalten.

Zu guter Letzt erging seitens Toni Oblaski von der SPD Kranichstein in Darmstadt ein Ultimatum und damit eine Reihe parteiinterner Angriffe zu Ende, deren Folge sich ohne den festgesetzten Wahltermin sicherlich noch bis zum Sankt Nimmerleinstag hingezogen hätte.

Das Geltungsbewusstsein Einzelner in unserer Partei, gepaart mit der Sensationsgier der Mainstream-Medien arbeitet effektiver als eine Partei mit zukunftsweisendem Programm und einer vernünftigen Agentur wett machen könnten. Presse liebt Provinz, jedenfalls im vorgeführten Beispiel.

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